Die Ernährung ist ein wichtiger Baustein in der Krebstherapie, dem oft zu wenig Beachtung geschenkt wird. Es gibt jedoch nicht die eine richtige Ernährung für jeden – weder allgemein noch in Bezug auf eine Krebserkrankung. Die Nahrung sollte immer auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt sein. Im Internet und diverser Literatur finden sich zahlreiche, teils widersprüchliche Ernährungsregeln, mit deren Hilfe der Krebs besiegt werden soll. Ein Großteil dieser Empfehlungen sind mit Vorsicht zu betrachten. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) geht davon aus, dass 40 Prozent der in Deutschland diagnostizierten Krebs-Erkrankungen auf beeinflussbare Risikofaktoren zurückzuführen sind. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sagt, dass 30 Prozent der Krebserkrankungen in den westlichen Ländern ihre Ursache in ungünstigen Ernährungs– und Bewegungsgewohnheiten haben. Eine Tatsache ist, dass vor allem das „zu viel essen“ ein Risiko für  eine Krebserkrankung darstellt. Derzeit gehen etwa sechs Prozent der Tumorerkrankungen auf Übergewicht zurück, schätzt das DKFZ.

Doch was ist mit dem umgekehrten Ansatz? Gibt es eine Ernährungsweise, die vor Tumoren schützt? Eine aktuelle Überblicksstudie von Münchner Forschern zeigt zum Beispiel: Ein Speiseplan, der viel Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Geflügel und Fisch enthält, verbessert bei z. B.  Brustkrebspatientinnen die Prognose.

Wenn jedoch bereits eine Tumorerkrankung vorliegt, geht diese meist mit einem Gewichtsverlust einher, oft bis hin zur Tumorkachexie. Der Tumor bringt den Nährstoffwechsel durcheinander und stört die Gewichtsregulation, in dem er eigene Botenstoffe produziert. Diese senken den Appetit und ziehen die Nährstoffe für das Tumorwachstum ab. Eine Mangelernährung kann in jedem Stadium der Erkrankung auftreten.

Ernährungstherapie sollte ein wesentlicher Bestandteil in der Krebstherapie sein. Zum einen, weil sich darüber die Prognose beeinflussen lässt, aber auch weil es den Patient*innen die Möglichkeit gibt, an der Behandlung ihrer Erkrankung aktiv mitzuwirken.

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